Zeitraum: 17.10.2022 - 26.10.2022
Revier: Mittelmeer, Spanien, Motril - Caleta de Vélez
Boot: eMMa - Moody 44
Crew: Markus
Melanie


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Wochenbericht 46 - Voll ins Klo gegriffen!

Auch die nächsten Tage fließen nur so in einander über. Da die Nala noch an Land steht, zieht Alfred für ein paar Nächte bei uns ein. Wir alle genießen die gemeinsame Zeit sehr! Auch andere Segler lernen wir hier im Hafen von Motril kennen. Und wieder einmal zeigt sich, wie Hilfsbereitschaft unter Seglern so geht. Jemand hat einen Mietwagen für ein paar Tage und schon wird gleich die Möglichkeit für einen Großeinkauf für mehrere Boote angeboten. Das Angebot nehmen wir sehr dankbar an, denn unsere Vorräte sind durch die lange Überfahrt schon etwas dezimiert worden. An den Abenden sitzen wir gemeinsam mit unterschiedlichen Nationen und unterhalten uns. Dabei wird meist Englisch gesprochen. Für uns eine gute Übung, auch wenn es nicht immer ganz einfach ist den Gesprächen zu folgen.
Und nebenbei haben wir wieder einmal ein Blick auf das Wetter. Doch das Wetter frustriert uns nur. Es ist überhaupt kein Wind in Sicht! So beschließen wir gemeinsam mit der Nala, dass wir am Samstag weiterfahren wollen. In Caleta de Vélez reservieren wir Liegeplätze für uns. Die Zeit bis zur Weiterfahrt nutzen wir für kleinere Reparaturarbeiten und ein paar Punkten auf der To-Do-Liste.

Am Samstag, den 22.10.2022 legen wir nach dem Frühstück in Motril ab. Der Wetterbericht sagt für den Mittag leichte Winde durch die Thermik voraus. Als wir aus dem Hafen fahren weht uns ein ordentlicher Wind entgegen, so dass wir nach der Hafenmole Richtung Westen abfallen und die Segel setzen können. Es läuft unter Groß und Genua super. Also lassen wir es erst einmal laufen. Nach 2 1/2 Stunden wird der Wind dann doch deutlich weniger und dreht noch weiter. So fällt die Entscheidung dieses Mal für den Gennaker. Kaum steht das große, schöne, blaue Segel, verzieht sich Markus für einen Toilettengang unter Deck. Doch auf die körperliche Erleichterung folgt die Spülung und mit ihr wird nun dieser wunderschöne Segeltag zu einem wahren Sch…Tag! Denn es geht nichts mehr, das Klo lässt sich nicht abpumpen. Nach einer kurzen Lagebesprechung fällt die Entscheidung, dass wir die Problembehebung umgehend in Angriff nehmen und damit nicht bis zur Ankunft im Hafen von Caleta de Vélez vertagen werden. Die Rollenverteilung dabei fällt ganz klar zu Melanies Gunsten aus, denn sie darf die Wache an Deck übernehmen, während Markus bis zu den Ellenbogen im Abwassertank hängt. Die Geruchsbelästigung unter und an Deck ist trotz offenen Luken unbeschreiblich! Literweise wird der Mist abgepumpt und ausgekratzt. Und Markus erweist sich als sehr heldenhaft! Melanies Heldentaten beschränken sich auf das alleinige bergen des Gennakers und der gelegentlichen Entleerung eines vollen Eimers von Deck aus in die See. Der Übeltäter für die Obstipation ist auch rasch gefunden. Der Abwasserschlauch zwischen Abwassertank und Auslassventil sitzt komplett mit Urinstein zu. Ersatzschlauch haben wir zum Glück an Bord, so dass kurzerhand ein Austausch stattfindet.
Im Hafen von Caleta de Vélez angekommen ist unser Bord-WC wieder fast funktionstüchtig. Wir zwei stinken zum Himmel und eMMa sieht von außen aus, als wenn sie Dünnpfiff gehabt hat. An der Steuerbord-Außenwand ist sie sehr gesprenkelt. Zum Glück gibt es im Hafen Wasser aus dem Schlauch und Luftreinigungsspray für eMMa, gute, heiße Duschen, reichlich Duschgel und Shampoo für uns, sowie Waschmaschinen für unsere stinkende Wäsche. Nur gut, dass wir selbst bei solchen olfaktorischen Angriffen nicht mehr seekrank werden!
Kochen möchte heute Abend keiner mehr von uns beiden an Bord. Der Gestank muss erst komplett raus! So landen wir, gemeinsam mit der Nala-Crew bei einem Lokal ganz in der Nähe. Dort gibt es unterschiedlichste Fleischgerichte vom Grill. Wir bestellen ein großes Steak, welches für uns alle reicht. Es wird uns zunächst roh präsentiert, dann kommt es auf den Grill und wird anschließend in Scheiben geschnitten serviert. Es schmeckt echt gut! Als wir dann zur späterer Stunde zu eMMa zurückkehren ist die dicke Luft verflogen. Das Luftreinigungsspray und der Durchzug haben ganze Arbeit geleistet.

In den kommenden Tagen kehrt etwas Alltag ein. Spaziergänge, Einkaufen, kleinere Projekte und Melanies Online-Unterricht beim PECA Institut stehen auf dem Programm. Dazwischen packt sie ihren Seesack, denn am Donnerstag Nachmittag geht ihr Flieger nach Deutschland. 5 Wochen wird sie dort verbringen, Freunde und Familie besuchen, Zeit mit unseren Kindern verbringen und viel Online unterrichten. Währenddessen wird Markus gemeinsam mit einem Teil der Nala-Crew unsere eMMa zu den Kanarischen Inseln bringen, wo Melanie Ende November mit dem Flugzeug auf Teneriffa landen soll.

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