Zeitraum: | 13.06.2022 - 17.06.2022 |
Revier: | Mittelmeer, Balearen, Mallorca |
Boot: | eMMa - Moody 44 |
Crew: | Markus Melanie |
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Wochenbericht 42 - Ideen werden verworfen und der Abschied ist unausweichlich
Montag, 13.06.2022 - Für uns und die Nala geht es am Montag weiter. Eigentlich war der Plan, dass wir noch einmal Sa Calobra anlaufen wollen. Der Wind kommt mal wieder auf die Nase und so kreuzen wir. Bereits durch das Fernglas ist zu sehen, dass Sa Calobra ziemlich voll ist. Also Planänderung! Kurzentschlossen steuern wir die Cala Tuent, die Nachbarbucht von Sa Calobra an. Wir schnorcheln im kristallklaren Wasser. Wieder einmal hypnotisiert uns diese fantastische Wasserfarbe! Es ist, als wenn man mitten in einem riesigen Aquarium gelandet wäre! So viele Fische, Algen, Korallen und das klares Wasser! Wir entscheiden uns spontan noch noch einen Tag zu bleiben, sehr zur Freude der Nala-Kinder.
Dienstag, 14.06.2022 - Markus, Christoph und Alfred gehen wandern. Sie stehen früh auf und fahren mit dem Dinghy an den Strand. Manuela und Melanie sind auch bereits wach. Sie genießen die Ruhe des Morgens, schwimmen bis zum Strand und wieder zurück. Abends schnorcheln wir dann noch einmal alle gemeinsam. Ganz euphorisch kommen wir mit unendlich vielen tollen Eindrücken wieder aus dem Wasser. Im Anschluss treffen wir uns alle auf der Nala und haben einen sehr geselligen und lustigen gemeinsamen Abend.
Mittwoch, 15.06.2022 - Um vier Uhr morgens wecken uns Fallwinde. Der Ankeralarm geht an, aber unser Anker hält. Das ist leider nicht bei jedem in der Bucht der Fall und so halten wir für ca. eine Stunde Ankerwache, bis sich die Situation wieder deutlich beruhigt hat. Es ist eine der tropischen Nächte, wo die Temperatur nicht unter 20°C fällt. Wir sitzen im Cockpit, es ist angenehm warm und wir sehen den Mondschein hinter den Bergen.
Nach dem Frühstück geht es am Vormittag dann weiter. Der Wind sollte heute ganz gut passen, dass wir Menorca anlaufen können. Aber bei uns gibt es ja keine Pläne mehr, sondern nur noch Ideen und somit ist es auch nicht so schlimm, dass das Wetter wieder einmal anders kommt als vorhergesagt. Zunächst haben wir erst einmal gar keinen Wind, dann Wind auf die Nase. Wir wollen aber nicht die Strecke komplett unter Motor fahren und so entscheiden wir uns fürs Kreuzen, sowie dafür heute nicht bis nach Menorca zu gehen. Wir laufen die Cala Feguera an. Eine interessante Bucht. Umgeben von hohen Bergen, kein Internet und kein Handynetz, dazu Fallwinde, die die vor Anker liegenden Schiffe wild swoien lassen.
Donnerstag, 16.06.2022 - Die Entscheidung gegen Menorca ist gestern Abend noch gefallen. Wir fahren gemeinsam mit der Nala bei Flaute in die Bucht von Pollença. Hier liegen viele Boote vor Anker, aber die Situation ist deutlich entspannter als in Port de Sóller. Wir ankern auf 3,50 m Wassertiefe, was wirklich gewöhnungsbedürftig ist. Dabei haben wir damals in Großenbrode sogar nur auf 2,20 bis 2,50 m Wassertiefe geankert! Es ist eben alles relativ!
Wir unternehmen einen Spaziergang durch den Ort, allerdings kann dieser uns nicht besonders viel abgewinnen. Er ist nicht hässlich, aber auch nicht pittoresk. Wir kehren in eine Eisdiele ein und bestellen Eisbecher. Melanies Bananen-Caramel-Becher bekommt zunächst eine Absage. Bananen sind heute leider schon leer. Doch die Bedienung gibt so schnell nicht auf. Sie schnorrt beim Nachbarlokal extra eine Banane und liefert den gewünschten Eisbecher doch noch ab. Tagsüber herrscht hier in der Bucht ein kräftiger Wind, nachts folgt dann die komplette Flaute.
Freitag, 17.06.2022 - Auch am Morgen liegt die See spiegelglatt vor uns. Die Luft kühlt sich nachts nur wenig ab, die Wassertemperatur gar nicht. Sie liegt hier in der Bucht bei 28,5°C, also fast Badewannenwasser. In den Morgenstunden, Markus schläft noch tief und fest, wird Melanie durch einen anderen Ankerlieger, der ablegt, geweckt. Die Crew ruft sich sehr lautstark etwas in einer fremden Sprach zu. Wir haben sie bereits in einer anderen Bucht gesehen. Da waren sie auch nicht leiser. Danach macht dann das Wasserflugzeug einen tierischen Lärm beim Zuwasserlassen. Interessanterweise ist es dann beim eigentlichen Start fast lautlos. Im Laufe des Tages kommt es wieder zu einer deutlichen Windzunahme. Der Düseneffekt durch die Berge ist kräftig spürbar, hier wehen rund 8-10 kn mehr Wind als angesagt.
Den Abend verbringen wir, wie sollte es auch anders sein, mit den Nalas. Wir gehen ein letztes Mal gemeinsam Essen. Die Wahl fällt auf ein italienisches Lokal in einem Hinterhof. Wunderschön bewachsen und dekoriert. Ein Stil, der gefällt! Das Essen schmeckt sehr gut und wir genießen die Atmosphäre und das Zusammensein. Keiner von uns möchte heute Abend an die bevorstehende Trennung denken! Auf dem Rückweg zu den Dinghys teilt sich unsere Gruppe zunächst. Die eine Hälfte geht noch ein paar Getränke kaufen, die andere Hälfte fährt mit dem Dinghy der Nala schon mal zurück zur eMMa. Eigentlich wollte Theo, Alfred und Melanie nur an der eMMa absetzen, aber er entscheidet sich dann ganz spontan doch noch den restlichen Abend mit uns zu verbringen. Sein bester Kumpel muss heute mal auf ihn verzichten! Melanie ist zu Tränen gerührt! Es wird noch ein sehr vergnüglicher Abend in unserem Cockpit.