Zeitraum: 06.06.2022 - 12.06.2022
Revier: Mittelmeer, Balearen, Mallorca
Boot: eMMa - Moody 44
Crew: Markus
Melanie


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Wochenbericht 41 - Zwangspause, Tauchen und eine OP am offenen Tank

Die Woche beginnt für uns mit Abschiedsschmerz. Pia wird von Markus früh am Morgen zur Bushaltestelle in Port de Sóller. Um 6:30 Uhr ist Abfahrt, also sind noch 15 Minuten Zeit. Der Bus steht da bereits, der Fahrer macht noch Pause. Trotzdem lässt er Pia schon einsteigen. Dann steigt auch er in den Bus, steckt den Schlüssel ins Schloss und dreht ihn um. Allerdings startet der Motor erst, nachdem er über ein seitlich angebrachtes Röhrchen gepustet hat. Nur wenn der Alkoholtest negativ ist, wird die Zündung freigegeben. So etwas haben wir noch nie vorher gesehen. Dann wird auf beiden Seiten der Scheibe gewunken und der Bus fährt ab. Auf dem Rückweg kommt Markus an dem kleinen Supermarkt mit Bäckerei vorbei. Die Verkäuferin ist gerade dabei die frisch gelieferte Waren einzuräumen. Freundlich fragt Markus, ob er bereits Brötchen kaufen kann. Selbstverständlich, antwortet sie strahlend. Er ersteht sehr leckere Körnerbrötchen und fährt dann mit dem Dinghy zunächst zur Nala, legt dort Brötchen an Deck und dann weiter zu eMMa.

Den restlichen Tag verwenden wir dazu dem Problem mit dem Motor / Dieseltank auf den Grund zu gehen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Tagestank ist nun weitestgehend leer und nun kommt unsere neue Endoskop-Kamera zum Einsatz. Der erste Blick zeigt bereits, dass es nicht am Diesel selbst liegen kann. Der letzte Rest, der noch am Boden schwimmt, ist klar und goldig. Keine Trübung, keine Flocken, keine Dieselpest, keine Partikel. Also schauen wir uns das Saugrohr näher an. Dabei fällt uns ein schwarzer Fleck auf. Mittels unserer Vakuum-Öl-Absaug-Pumpe, Lampe und Endoskop-Kamera „operieren“ wir durch den Entlüftungszugang und holen ein ca. 2 € Stück-großes Stückchen Pappe, Papierdichtung oder ähnliches heraus. Das hatte sich also immer, wenn der Tagestank leer genug war und Lage es begünstigte, an das Saugrohr festgesaugt und so das Vakuum in der Zufuhrleitung gesorgt. Wir sind stolz und glücklich, dass wir den Fehler nun endlich gefunden haben. Und dazu auch noch selbständig, ohne Mechaniker, beseitigt haben!

Nach diesem Erfolgserlebnis wendet sich Melanie dann ihren Unterrichtsvorbereitungen zu. Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag hält sie in dieser Woche wieder Unterricht. Zum Glück kann sie das alles im Sitzen, denn ihr Fußgelenk ist ziemlich geschwollen. Der Tag unterwegs in Palma war wohl keine so gute Idee für den verletzten Fuß. Kühlen, hochlagern, nicht belasten - damit geht es am Besten. Ab Mittwoch geht Schwimmen auch wieder. Und das ist ganz praktisch, denn damit ist er wieder in Bewegung und wird gleichzeitig gekühlt und das ganze ohne direkter Belastung.

Markus nutzt die Tage um gemeinsam mit Thomas von der Tosimotu tauchen zu gehen. Er genießt diese Tauchgänge sehr und Thomas ist glücklich, weil er sich nach einer sehr langen Tauchpause ganz langsam wieder herantasten kann. Und so klappt es mit jedem Tauchgang besser.

Am Donnerstag unterrichtet Melanie von 9 bis 16 Uhr und Markus nutzt den Morgen um wieder mit Thomas Tauchen zu gehen. Ab dem Nachmittag nehmen Wind und Wellen deutlich zu. Die langgezogenen und relativ hohen Wellen sind vor Anker gut zu ertragen, solange wie der Wind aus der gleichen Richtung kommt. Nach der Arbeit machen wir gemeinsam mit den Nalas einen kleine Wanderung zum Leuchtturm. Von hier aus haben wir einen tollen Blick über die gesamte, volle Bucht. Die Wellen brechen sich nordwestlich der Buchteinfahrt und hinterlassen Gischtwolken in der Luft. Das Meer draußen ist aufgewühlt. Wir sehen mehrere kleine Motorboote, die zunächst aus der Bucht auslaufen, jedoch sobald sie die Buchtausfahrt erreichen, sehr schnell wieder umdrehen und in die sichere Ankerbucht oder den Hafen zurückkehren. Eigentlich wollen wir auf dem Rückweg noch zur Eisdiele laufen, allerdings ist Melanies Fuß der Meinung, dass er für so einen Spaziergang noch nicht wieder genesen genug ist. Er schwillt wieder an und tut beim Abrollen weh. Statt Eis gibt es somit Cola für uns alle in einem kleinen Café am Strand. Mit den Dinghys geht es zurück zu den Booten. Der Wind hat nun am Abend deutlich nachgelassen. Leider liegt so ein Segelboot ohne Wind gerne quer zur Welle und so gibt es im heutigen Abendprogramm den Tanz der Masten!

Auch am Freitag und Samstag unterrichtet Melanie wieder den ganzen Tag. Der Kurs den sie gibt ist für die Fachweiterbildung Case Management und es macht ihr einfach total viel Spaß! Dafür lohnt sich immer wieder der Aufwand der akribischen und zeitaufwändigen Unterrichtsvorbereitung. Die Wellen sind am Freitag noch genauso hoch wie am Donnerstag, aber der Wind richtet eMMa nun wieder gegen die Welle aus. Dadurch ist es sehr gut erträglich. Und am Freitag ist alles wieder so ruhig, als wenn nichts gewesen wäre. Wenn Melanie um 16 Uhr Feierabend hat, gehen wir erst einmal eine Runde schwimmen und fahren SUP. Und am Samstag Abend gehen wir gemeinsam mit den Nalas zum Asiaten essen.

Am Sonntag geht Markus noch mal mit Thomas tauchen. Zur Nachbesprechung auf der Tosimotu kommt Melanie dieses Mal mit. Wir sitzen noch gemütlich zusammen und quatschen. Es ist so schade, dass Susi erst nächste Woche wieder aus Deutschland zurück ist, wenn wir weitergezogen sind. Hoffentlich treffen wir uns in den nächsten Monaten auf Elba wieder.

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