Zeitraum: | 02.08.2021 - 08.08.2021 |
Revier: | Niederlande, Staandemastroute |
Boot: | eMMa - Moody 44 |
Crew: | Markus Melanie |
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Wochenbericht 3 - Niederlande, wir kommen!
Montag 02.08.2021 und Dienstag 03.08.2021 - Um halb acht wacht Melanie bereits auf. Hinter uns, also quasi direkt vor unserem Schlafzimmerfenster, legt eine dunkelblaue Segelyacht an. Joss heißt das Schiff. Joss? Das ist doch das Segelboot mit der Claus Aktoprak (thesailingbassman, luvgier.de) zurzeit gemeinsam mit Todde unterwegs ist! Kurz auf Instagram nachgeschaut und siehe da, Claus hatte schon vor drei Stunden gepostet „Helgoland in Sicht!“ Na was für ein Zufall! Während Markus noch in der Koje liegt, hält Melanie schon mal einen kurzen Schnack von Bord zu Bord mit den Zweien. Und auch gleich mit unseren neuen Nachbarn, einer niederländischen Segelyacht. Das Pärchen ist ebenfalls in den frühen Morgenstunden auf Helgoland eingelaufen und fällt jetzt nach einem Frühstück erst einmal für ein paar Stunden in die Kojen. Claus und Todde verabschieden sich ebenfalls und werden ein wenig Schlaf nachholen.
Wir frühstücken in Ruhe und wollen uns anschließend noch einmal auf den Weg zu den Basstölpeln und einen Abstecher in den Ort machen. Doch wir bleiben zunächst bei der Heimkehr hängen. Zu viele Fragen zum technischen Musik-Support sind von gestern noch übrig geblieben oder haben sich am Vormittag neu ergeben. So nach und nach bringt Markus Licht ins Dunkel oder in diesem Falle Musik auf die unterschiedlichen Geräte und damit auch in die Heimkehr. Aber irgendwann sind dann alle Musikfragen geklärt und auch wenn es sehr gemütlich bei den Beiden ist, wollen wir doch noch mal hoch aufs Oberland. Also los!
Zurück an Bord bereiten wir alles für unser Auslaufen und die Route vor. Dabei kommen wir wieder ins Gespräch mit den Niederländern neben uns. Sie bewundern unseren Superwind (Windgenerator) und fragen ob wir damit zufrieden sind. Und ob! Hier auf Helgoland hat er in den letzten Tagen gezeigt, was in ihm steckt und wie er dafür sorgt, dass wir auch ohne Landstromanschluss immer volle Batterien haben. Und leise ist er auch noch dabei. Bis auf ein leises Summen, wie bei einem kleinen Ventilator, hört man nichts. Da sind die Umgebungsgeräusche wie Wasserplätschern, Wind und Regen eigentlich sogar immer lauter. Wir können ihn also sehr empfehlen (und bekommen keine Provision für diese kostenlose Werbung durch Namensnennung).
Um 16 Uhr verabschieden wir uns ganz herzlich von Bert und Marlene. Gute Reise! Fair winds! Mal sehen wann, wie und wo wir uns wiedersehen werden. Es war eine sehr schöne Zeit mit den Beiden. Das Abschiednehmen ist die andere Seite der Medaille des Reisens. Immer wieder lernt man jemanden kennen und dann trennen sich die Wege der Crews auch wieder. Wir versuchen dabei immer das Positive zu sehen, z.B. dass wir diese Menschen wahrscheinlich nie kennengelernt hätten, wenn wir nicht losgefahren wären.
Also legen wir wieder mal mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab. Aber es bleibt auch gar nicht viel Zeit zum Trübsal blasen, weil wir zunächst nur um die Ecke bis zur Bunkerstation fahren um unseren Dieseltank aufzufüllen. Das lohnt sich hier auf Helgoland, da der Diesel hier steuerfrei ist. Bei unseren 350 Litern die wir tanken, macht sich das im Portemonnaie deutlich bemerkbar! Eine Dreiviertelstunde später dreht Melanie im Hafenbecken Kreise und Markus klariert das Deck und bereitet das Großsegel zum Setzen vor. Der Wind kommt achterlich (für die Nichtsegler: von hinten) und so segeln wir bereits direkt hinter der Hafenausfahrt nur mit dem Großsegel dahin. Nachdem wir ein kleines Kreuzfahrtschiff, das direkt vor Helgoland vor Anker liegt, umschifft haben, rollen wir auch noch die Genua aus. Durch den Wind der letzten Tage sind die Wellen noch recht hoch, aber lang gezogen, und sie kommen dieses Mal nicht von vorne. Rollig ist es dabei schon. Doch der Wind schiebt uns vorwärts. Vorbei an ankernden und wartenden Frachtern und Tankern, zunächst mit einem Kurs Richtung Süden, da wir das Verkehrstrennungsgebiet nicht einfach irgendwie kreuzen dürfen. Man muss sich solche Gebiete wie riesige Autobahnen für Schiffe vorstellen. Für das Befahren gibt es strenge Regeln, die man auch wirklich einhalten muss. Wir fahren soweit, dass wir mit unserer eMMa quasi den Grünstreifen der Autobahn, den sogenannten Inshore-Bereich, erreichen. Erst dann biegen wir Richtung Westen ab und segeln in die Nacht. Der Wind hat freundlicherweise ebenfalls etwas gedreht und so können wir unseren gewählten Wegpunkt vor Borkum fast genau anliegen lassen. Irgendwann in den frühen Morgenstunden schläft der Wind dann so ein, dass wir den Motor zur Unterstützung mitlaufen lassen müssen. Und als wir dann endlich bei Borkum in die Ems-Mündung einbiegen können, ist es so Schwachwindig, dass wir die Segel komplett weg rollen müssen. Da der Tidenstrom noch gegen uns steht, machen wir nur wenig Strecke gut. Doch nach zwei Stunden kippt die Tide und der Strom schiebt Richtung Delfzijl. Dort entscheiden wir uns ganz spontan auch noch die erste Schleuse mitzunehmen. Hinter der Schleuse gibt es einen kleinen Anlegebereich für Sportboote im Ortsteil Farmsum, an dem noch genau ein Platz für eMMa frei ist. Es ist erst früher Abend, als wir gut vertäut festliegen. Uns ist jetzt nach einer Runde spazieren gehen. Und so machen wir uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Ortskern Delfzijl. Das Städtchen hinterlässt ein merkwürdiges Bild bei uns. Da gibt es wirklich schöne Ecken, tolle Häuser unterschiedlichen Alters, jede Menge Grachten mit viele kleine Boote und da gibt es die häßlichen Ecken mit beschmierten Wänden, häßlichen modernen Gebäuden, viele leerstehende Geschäfte in der Fußgängerzone und jede Menge liegen gelassener Hundehaufen. Auf unserem Rückweg wollen wir ungern die gleiche Strecke zurücklaufen. Ein Blick auf unsere Offline-Karte sagt uns, dass es auch anderes herum geht. Leider sagt uns die Karte nichts über die Attraktivität der Umgebung aus. Und so laufen wir an einer Verbindungsstraße ohne Bürgersteig entlang und gelangen zurück an den Kanal, wo eMMa lieb auf uns wartet. Viele Binnenschiffe liegen nun entlang der Spuntwand und warten auf die nächste passende Tide am kommenden Morgen. Auch die beiden kleinen Motorboote, die hinter uns liegen, wollen erst am nächsten Morgen früh mit der ersten Schleusung in Richtung Emden aufbrechen. Sie entschuldigen sich bereits im Vorfeld bei uns, dass sie morgen sehr früh ablegen werden. Sie versuchen auch so leise wie nur möglich dabei zu sein!
Mittwoch 04.08.2021 - Als wir morgens aufwachen, sind die beiden Motorboote bereits weg. Wir haben davon nichts mitbekommen. Lag sicherlich am Schlafmangel der letzten 36 h. Auch wir machen uns direkt zum Ablegen bereit, denn gefrühstückt wird unterwegs. Die Strecke bis Groningen weist erst einmal keine besonderen Vorkommnisse auf, außer dass wir hier alles unter Motor fahren müssen. Die Brücken (alles Klapp- oder Drehbrücken) können über VHF (mit einem Funkgerät) angerufen werden. Jedoch werden die allermeisten Brücken sowieso aus der Ferne gesteuert und deshalb videoüberwacht. Das hat in diesem Fall den Vorteil, dass wir uns der jeweiligen Brücke meistens nur nähern müssen, dann springt die Ampel schon auf Rot/Grün (Zeichen dafür, dass die Brückenöffnung vorbereitet wird). Kurz vor unserer Ankunft an der Brücke sind die Schranken für die Autos oder Fußgänger und Fahrradfahrer dann geschlossen, die Brücke geöffnet und die Ampel auf Grün. Manchmal kommt von vorne auch Gegenverkehr, der entweder erst warten muss bis wir hindurchgefahren sind oder wir haben noch Rot und müssen erst warten, bis der Gegenverkehr durch ist. Lediglich an einer vielbefahrenen Verbindungsstraße müssen wir etwa 25 Minuten warten. So erreichen wir bereits am frühen Nachmittag Groningen. Wir suchen uns einen freien Liegeplatz vor Groningen. Von hier aus sind es zu Fuß etwa 1,5 km bis in die Innenstadt, also gut machbar, und den Baumarkt haben wir direkt vor der Haustür!
Festmachen, kurz aufräumen und los geht es in die Stadt. Groningen gefällt uns gut. Es gibt viele unterschiedliche Geschäfte, große und kleine, die bekannten Ketten, die in jeder Großstadt zu finden sind, aber auch kleine Boutiquen und Trödelläden, dazu jede Menge netter Cafés. Das Wetter ist schön und so tummeln sich reichlich Menschen in den Straßen. Für uns ist es schon fast zu viel, zumal hier so gut wie keine Masken getragen werden, auch nicht in den Geschäften. Die Niederländer scheinen Corona durch Abstand und Handhygiene begegnen zu wollen. Bei uns hinterlässt es ein etwas mulmiges Gefühl (trotz durch geimpft), auch wenn der Inzidenzwert hier in den letzten Wochen deutlich nach unten gegangen ist. Wir finden ein freies WiFi und laden uns erst einmal die Offlinekarten für Guru Maps für die kommenden Regionen herunter. Den Rest des Tages verbringen wir im Baumarkt, der deutlich leerer ist als die Innenstadt, im Supermarkt, da unsere Vorräte wieder aufgestockt werden müssen und im Waschsalon, denn so langsam gehen uns die langen Sachen aus.
Donnerstag 05.08.2021 - Wir schlafen bis 8 Uhr, stehen dann auf, machen uns fertig und legen nach einer kurzen Lagebesprechung ab. Die Route um Groningen herum können wir leider nicht fahren, da zwei feste Brücken für uns mit Mast nicht genügend Durchfahrtshöhe haben. So müssen wir die Strecke durch die Stadt fahren. Markus schaltet die Go Pro ein und nimmt ein Zeitraffervideo der Fahrt auf. Er wird es schneiden und auf unserem YouTube-Kanal einstellen. Nach den ersten zwei Brücken sammelt sich ein kleiner Konvoi aus Motor- und Segelbooten zusammen. Melanie steht am Ruder und ist zunächst ganz schön nervös, denn der Raum zwischen den Brücken wird ganz schön eng zum Manövrieren. Der Ablauf ist eigentlich immer der gleiche. Die Brücke schaltet auf Rot/Grün (Öffnung wird Vorbereitet), die Schranken für die Autos, Fußgänger und Fahrräder schließen sich mit einem Klingeln, die Klapp- oder Drehbrücke öffnet sich, alle wartenden Boote fahren hindurch und die Brücke schließt sich direkt nach dem letzten Boot wieder. Je nach Entfernung zur nächsten Brücke, meistens sieht man sie bereits, nimmt man mehr oder weniger viel Fahrt auf. Der Brückenwärter schwingt sich auf sein Fahrrad, radelt zur nächsten Brücke und das Spiel geht von vorne los. Begleitetes Fahren nennen das die Holländer. Während der Fahrt ist es Pflicht über Funk den jeweiligen Funkkanal abzuhören. Und so bekommen wir mit, dass ein Deutscher sich erst auf Englisch zu verständigen versucht, diesen Versuch aber abbricht und dann auf Deutsch verzweifelt fragt, wo er denn gerade sei und ob es dort zum Reitdiep geht. Der Brückenbegleiter ist sehr höflich und versucht gemeinsam mit ihm herauszufinden, wo sich dieses Boot denn nun gerade aufhält. Der Skipper kann es ihm aber überhaupt nicht sagen. Zu guter letzt sagt der Brückenwärter, er gehe davon aus, dass das Boot verkehrt gefahren sei. Er solle umdrehen und zurück zur Hauptroute fahren, bis er sich auskennt. Kurz darauf kommt aus einem Seitenarm ein großes Motorboot durch die Klappbrücke, ob es sich dabei um dieses Boot handelt können wir nur erahnen. Das Boot führt die niederländische Flagge, was aber nichts heißt, wenn es sich um ein Charterboot handelt. Diesem Motorboot geht aber der Konvoi aus mit der Weile 8 Booten nicht schnell genug. Auf den nächsten km hupt und drängelt er mehrfach und überholt an völlig unmöglichen Stellen, behindert den Gegenverkehr und zieht den Unmut sämtlicher Skipper im Konvoi auf sich! Viele Kilometer weiter überholen wir ihn wieder. Er hat an einen der kleinen Naturanlegern festgemacht und einen Badestop eingelegt. Warum macht er sich dann so einen Stress? Wir verstehen es einfach nicht.
Die Strecke erfordert viel Konzentration ist aber landschaftlich sehr reizvoll. Teilweise fährt man mitten durch die Stadt oder wie Markus immer sagt „Fast durchs Wohnzimmer der Leute“. Die Natur ist abwechslungsreich und wir können viele Tiere beobachten. Immer wieder müssen wir uns erst einmal orientieren, da die Strecke nicht gut beschildert ist, wir aber nur einem bestimmten Verlauf folgen können und immer wieder Seitenarme und andere Kanäle abgehen.
Die Wettervorhersage für die nächsten Tage sieht nicht so toll aus, viel Wind und Regen sind angesagt. Aber das zeigt uns deutlich, dass wir mit der Staande Mast Route die richtige Wahl getroffen haben. Am Abend legen wir an einen der Naturanleger an. Das sind kleine Liegestellen, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen, ohne jeglicher Ausstattung. Aber wir haben ja alles dabei was wir für ein autarkes Leben brauchen.
Freitag 06.08.2021 - Der Tag beginnt grau! Nach dem Ablegen übernimmt Markus. Er hat bereits seine Ölzeugjacke angezogen, denn es sieht stark nach Regen aus. Und damit Melanie heute mal etwas mehr entspannt und sich mehr Ruhe gönnt, übernimmt er das Ruder. Doch mit der Entspannung hat sie es irgendwie einfach noch nicht so richtig. Sie wuselt im Salon herum, rettet ein Buch, was vom Regen im Cockpit nass geworden ist, kocht Tee, füllt Wasserflaschen auf, sucht Brückengeld zusammen, macht Fotos und den Abwasch von gestern Abend. Das Brückengeld wird oft für zwei Brücken gleichzeitig bezahlt. Der Brückenwärter schwingt dann an einer Angel einen Holzklotschen herüber, man fängt diesen auf, steckt das Geld rein und lässt ihn an der Angel wieder zurückschwingen. Erst als die Strecke wieder ländlicher wird, kommt auch Melanie etwas zur Ruhe. Liebe ist übrigens, wenn er für sie im Regenschauern am Ruder steht!
Um 12 Uhr ist Mittagspause, nicht bei uns, sondern bei den Brückenwärtern. Und somit haben wir ebenfalls Fahrpause, die wir zum Frühstücken nutzen. Danach geht es gestärkt weiter. Als die Umgebung wieder ländlich wird, macht Markus die weitere Routenplanung während Melanie am Ruder steht. Wir passieren die Stadt Leeuwarder. Sie ist sehr pittoresk mit viel Grün und noch viel mehr Booten gesäumt. Wir wollen aber noch etwas Strecke machen und fahren weiter. Der Wind hat deutlich zugenommen. Nach der letzten, sehr futuristischen Klappbrücke, die gesamte Straßenplatte wird über ein großes Gegengewicht wie eine Raute nach oben befördert, zieht sich der Himmel massiv zu. Windböen lassen eMMa selbst hier im Inland schaukeln. Vor einer Eisenbahnbrücke müssen wir warten. Ausgerechnet dort brechen Böen mit mehr als 31 kn über uns herein. Zur Entspannung tragen solche Situationen nicht gerade bei, wenn das Boot quer zum Wind und dem Kanal steht und der Anlegesteg von zwei kleinen Booten belegt ist, an denen wir mit eMMa ja nicht längsseits gehen können. Dann heißt es tief durchatmen, Ruhe und einen kühlen Kopf bewahren und abwarten. Nach der Eisenbahnbrücke fahren noch einige Kilometer weiter. Kurz nach Grou machen wir vor einer weiteren Eisenbahnbrücke halt und verbringen dort die Nacht.
Samstag 07.08.2021 - Melanie hatte gestern noch mit dem Brückenwärter für die Eisenbahnbrücke gefunkt und erfahren, dass wir ab 7 Uhr die Brücke passieren können. Um viertel vor acht legen wir ab und die Brücke öffnet sich für uns. Schon nach 20 Minuten kommt eine weitere Klappbrücke in Sicht, die aber noch Doppelrot anzeigt (heißt so viel, sie ist geschlossen). Haben wir eine Sperrung übersehen oder sind wir zu früh? Unsere Recherchen ergeben, dass die Brücke erst ab 9 Uhr öffnet. Wir legen uns wieder längsseits in den Wartebereich und machen Pause. Es wird neun Uhr, aber es tut sich noch immer nichts. Ein Blick durchs Fernglas bestätigt ebenfalls, dass das Wärterhäuschen noch unbesetzt ist. Melanie versucht es mit Funkkontakt, aber auch da keine Reaktion. Um 9:05 Uhr sehen wir einen Mann und einen Hund die Treppe zum Wärterhäuschen erklimmen und kaum hat sich die Tür hinter ihnen geschlossen, springt die Ampel auch schon auf Rot/Grün. Danach geht es wie gewohnt weiter. Immer wieder kommen Brücken, manchmal auch eine Schleuse und der Wind pustet uns kräftig entgegen. Leider auch immer auf die Nase, so dass wir auch auf dem hier relativ breiten Kanal leider keine Segel zur Unterstützung setzen können. Besonders Markus wurmt das sehr. Am Nachmittag erreichen wir dann Stavoren. Mit dem Wetter hatten wir heute bisher eigentlich Glück gehabt, angesagt war viel mehr Regen. Aber am Horizont sehen wir, dass sich ein Gewitter zusammenbraut. Als die Front immer näher rückt, machen wir zum Abwettern erst einmal vor der Schleuse Stavoren fest. Nach einem kurzen Regenschauer ist der Spuk aber auch schon wieder vorbei, das Gewitter zieht an uns vorüber. So legen wir in aller Ruhe in der Marina Stavoren an, melden uns beim Hafenmeister, bekommen einen Liegeplatz zugewiesen und verholen in die genannte Box. Für morgen ist stürmisches Wetter mit viel Regen und Gewitter angesagt, also bleiben wir auf jeden Fall bis Montag hier. Wir laufen zum Supermarkt, genießen Kibbelinge und Melanie erobert den Spielplatz.
Sonntag 08.08.2021 - Der Tag beginnt, wie es der Wetterbericht vorhergesagt hatte, mit Regengüssen und Wind. Wir bleiben erst einmal lieber im Bett. Um 10 Uhr genießen wir dann unser Frühstück unter der Kuchenbude. Wenigstens die Temperaturen sind immerhin auf 18°C gestiegen. Heute steht Arbeitsprogramm auf dem Plan. Wäsche waschen, im Yachtshop beim Hafenmeister Kleinigkeiten kaufen, am Boot basteln, Bericht schreiben, Bilder sichern, sichten und sortieren. Das stabile WiFi nutzen wir um unseren Geräten ein Update aufzuspielen, was mehr Zeit in Anspruch nimmt, als gedacht. Das erste Mal seit unserer Abfahrt aus Rostock schauen wir uns die Bilder in Ruhe an. Uns wird es heute noch ganz warm uns Herz, wenn wir daran zurück denken.
Am Nachmittag nutzen wir das Schwimmbad, welches zum Hafen gehört. Das Wetter lädt den ganzen Tag nicht zum Spazierengehen ein. Immer wieder ziehen dicke Regenschauer über uns hinweg. Da ist man schon froh, wenn man trocken zur Waschmaschine und zurück kommt. Am Abend nutzen wir das WiFi dann für einen Videocall mit Segler, die an diesem Wochenende mit sehr ähnlichen Plänen wie wir, in Kiel gestartet sind. Es ist nett sich auszutauschen und festzustellen, dass es anderen ähnlich geht, wie uns in dieser Situation. Auch über die weitere Route tauschen wir uns aus und wir sind uns sehr sicher, dass wir uns in nicht allzu langer Zeit auch persönlich unterwegs treffen werden.
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