Zeitraum: | 24.06.2016 bis 09.07.2016 |
Revier: | Mittelmeer, Preveza, Griechenland — Rom, Italien |
Boot: | eMMa Moody 44 |
Crew: | Markus Melanie Lara |
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Tag 5
Auch wenn der Schlaf vor Anker noch nicht so tief und erholsam ist, genießen wir den Morgen und das Frühstück an Bord. Anschließend holen wir uns den Wetterbericht übers Internet und über Navtex ein und machen klar Schiff für die Überfahrt nach Italien. Wir sind schon ziemlich aufgeregt, da es nicht nur ein Nachtschlag wird, sondern gleich mehrere Nächte am Stück. Zunächst geht es unter Motor an den Inseln entlang, weil der Wind mal wieder genau auf die Nase weht. Natürlich könnten wir auch kreuzen, aber wir haben so viele sm vor uns. Ab dort, wo die Inseln weiter auseinander liegen, setzen wir die Segel und kreuzen raus bis aufs Mittelmeer. Als wir die Landabdeckung der Inseln verlassen, nimmt der Wind deutlich zu und die Wellen werden höher. Außerdem haben sie recht kurze Abstände. Wir Ostseesegler kennen das solche Wellen ja leider nur zu gut und es ist ja nicht zu ändern. Vielleicht fehlen uns nur die Seebeine, vielleicht ist auch zu viel Aufregung und Besorgnis dabei, jedenfalls werden wir alle seekrank. Das frustet uns alle drei ziemlich. Als die Stimmung auf dem Tiefpunkt ist, bekommen wir Besuch von Delfinen. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich, wenn man diese faszinierenden Tiere in ihrer natürlichen Umgebung erleben darf! Wir segeln mit gerefften Segeln mit ordentlicher Geschwindigkeit in die erste Nacht hinein. Bei Wellen um die 4 m mit Gischt und sich brechenden Wellenkämmen wird es ein sehr nasses Segeln, da können auch die sommerlichen Temperaturen nicht viel dran ändern. Der Wind liegt nun durchweg bei 33 kn und die Wellen sind hoch, wenn auch nun etwas länger, aber der Kurs ist für den Autopiloten nicht mehr zu bewältigen. Immer wieder steigt er einfach aus. Damit werden wir uns wohl nach der Überführung noch mal genauer beschäftigen müssen. Da Lara massiv seekrank ist und sich an Deck am wohlsten fühlt, schläft sie ausgestreckt auf der Cockpitbank der Backbordseite. Natürlich tragen wir alle Rettungswesten und sind überwiegend angeleint. Besonders da sich immer mal wieder jemand von uns dann doch auch übergeben muss. Appetit hat niemand, trotzdem sorgt Markus dafür, dass wir wenigstens regelmäßig Wasser trinken und ab und zu einen Keks oder ein Stück Banane zu uns nehmen. Markus und Melanie wechseln sich im 3 - 4 Stundenrhythmus mit dem Wachegehen ab. Melanie denkt es sei Neumond, da der Mond erst nach ihrer Wache aufgeht. Es ist eine sternenklare Nacht, die Milchstraße ist wunderbar zu sehen und weit und breit ist kein anderes Schiff unterwegs. Nach und nach beruhigen sich die Nerven. Wir lernen eMMa zu vertrauen und können es so langsam richtig genießen. Wir wissen ja genau, dass unser Boot mehr aushält als wir.Kurzinfos zum Tag:
Nidri, Lefkada, Griechenland | |
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