Zeitraum: 04.09.2023 - 01.10.2023
Revier: Italien, Elba, Capoliveri
Boot: ohne Boot
Crew: Markus
Melanie


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Wochenbericht 60 - Elba im September - Prüfungen, die nicht geplant waren

Markus arbeitet ja nun schon einige Zeit als Tauchlehrer. Nun ist es bei den Tauchlehrern aber nicht so, dass sie eine Ausbildung machen und dann als Tauchlehrer arbeiten, sondern sie machen die Prüfung bei einem Verband und für den dürfen sie dann unterrichten. Markus hat seine Tauchausbildung, wie Melanie auch, beim deutschen Verband für Sporttaucher (VDST) in einem Tauchverein begonnen. Wir haben dort beide, wenn auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten, jeweils unsere erste Tauchprüfung mit dem Schein CMAS* (CMAS ein Stern) abgeschlossen. Für Markus ging es dann bereits in der Zeit, wo wir in Rostock gelebt haben, mit der Tauchausbildung weiter. Er hat seine CMAS** und CMAS*** Prüfung jeweils über den Landesverband MV abgelegt und ist dort durch ein wirklich harte Schule gegangen. Melanie fühlte sich damals taucharisch noch nicht weit genug, um diese nächsten Schritte zu gehen. Dazu kam der Zeitfaktor, der für diese Prüfungen nicht unerheblich ist. Und somit hat sie sich erst einmal auf das Sammeln von Taucherfahrung beschränkt.

Als es dann um die Entscheidung ging, bei welchem Verband Markus die Tauchlehrerausbildung machen möchte, hat er sich sehr ausgiebig darüber informiert. Und sich dann für SSI entschieden. Die Gründe sind vielfältig, der wichtigste ist, dass es weltweit SSI-Tauchbasen gibt. So kamen wir also zu SSI. Markus absolvierte die Tauchlehrerausbildung und suchte sich dann, wie bereits geschrieben, eine Tauchbasis, wo er arbeiten und Erfahrung sammeln konnte. So landeten wir bei Aquanautic Elba. Jetzt kann aber eine Tauchbasis nicht nur zu einem Verband gehören, sondern auch für unterschiedliche Verbände ausbilden. Dafür benötigt sie natürlich einen Tauchlehrer, der dazu befähigt ist. Und so kam es, dass kurzfristig die Entscheidung getroffen wurde, dass Markus einen sogenannten Cross Over machen soll. Dabei wird ihm seine Erfahrungen bei SSI anerkannt. Aber der Vorgang ist nicht einfach so eine Umschreibung, sondern er muss dafür eine umfangreiche Prüfung ablegen. Der Grund für die Kurzfristigkeit: der VDST Bundesverband hat sich bei Aquanautic Elba einquartiert um mehrere Tauchlehrer mit der TL** Prüfung zu prüfen und dann zu zertifizieren. Und genau bei dieser Prüfung soll Markus nun mitmachen.

Um alle Voraussetzungen für diesen Cross Over zu erfüllen, fehlte Markus allerdings noch eine Dive Guide Ausbildung, also er muss dafür jemanden zum Dive Guide ausbilden. Eigentlich sollte er eine der Mitarbeiterinnen der Basis ausbilden, aber die junge Dame hat kurzfristig hingeschmissen und ist abgereist. Na toll! Also wird nach Ersatz gesucht. Jetzt ist es aber nicht so, dass einfach irgendein Taucher dafür ausgebildet werden kann, sondern man muss bereits über bestimmte Erfahrungen und Kurse verfügen. Und hier kommt nun Melanie ins Spiel. Hat sie sich zu Beginn ihrer Tauchausbildung noch schwer getan, so hat sie in den letzten 18 Monaten einen enormen Schub gemacht. Und weil die SSI Ausbildung etwas kleinschrittiger abläuft, hat sie mit ihrer Tauchausbildung im SSI System weitergemacht. Sie hat in dieser Zeit nicht nur eine Menge an Taucherfahrung dazu gewonnen, sondern auch alle Kurse und Erfahrungen gesammelt, die man als Voraussetzung für die Dive Guide Ausbildung benötigt. So war dann rasch klar, Melanie muss ran. Wir haben es dann so organisiert, dass sie abends die Theorie gelernt und tagsüber die Tauchgänge absolviert hat. Das Ganze musst dann auch noch um ihre Unterrichtszeiten drumherum geplant werden, was manchmal schon eine kleine Herausforderung war. Doch noch rechtzeitig vor der Anreise des VDSTs hat sie ihre Prüfung erfolgreich abgelegt und Markus damit auch die letzte Hürde für die Zulassung genommen.

Die Prüfungswoche beginnt gleich mit doppelter Herausforderung. Zum einen ist Markus zwar TL** Anwärter und damit Teil der Prüflingsgruppe, zum anderen ist er aber auch Ansprechpartner, Teil des Planungsteams und Bootsführer für die VDST Truppe. Dazu kommt noch das Wetter, was diese Woche einfach nicht so richtig mitspielen will. Phasenweise sind die Tauchgänge nicht von Morcone aus möglich. Immer wieder muss die Planung umgeworfen werden. Auch ohne diesen zusätzlichen Stress kommen alle Prüflinge stark an ihre Grenzen. Markus schläft oft schlecht, redet teilweise im Schlaf, was er schon ewig nicht mehr gemacht hat. Melanie unterstützt ihn, wo sie nur kann. Und alle sind froh, als die Prüfungswoche endlich geschafft ist. Am Ende lässt es sich Hagen, der Markus bereits in den CMAS** und *** Prüfungen stark an seine Grenzen gebracht hat, nicht nehmen, Markus persönlich die Urkunde zu überreichen und ein paar sehr rührende Worte zu sagen. Das da auch so etwas dabei war wie „Ich freue mich schon darauf, wenn wir uns nächstes Jahr bei der TL*** Prüfung wiedersehen!“ hat Markus gekonnt überhört! Für die nächste Zeit haben wir keine weiteren Prüfungen geplant, aber man weiß ja nie was noch so kommt! Jetzt freuen wir zwei uns erst einmal auf unsere Kinder, die in der kommenden Woche hier auf Elba sein werden.

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