Zeitraum: 20.07.2012 bis 03.08.2012
Revier: Ostsee, Fehmarn — Stralsund
Boot: Donnerwetter Daisy
Bavaria 32
Crew: Markus
Melanie
Julian
Lara
Pia


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Tag 14

Der Morgen begrüßt uns mit Sonne. Fast still liegt die Bucht vor uns. Rasch wird gefrühstückt und aufgeräumt.



Pia darf heute ablegen, Markus hilft ihr dabei etwas. Kaum aus der Bucht setzen wir die Segel. Es wird sehr still an Bord. Melanie verzieht sich aufs Vorschiff und hängt ihren Gedanken nach. Lara folgt ihr, kuschelt sich eng an und zeigt nach Osten, „Mama. Können wir nicht einfach nach Steuerbord abdrehen?“ Sie spricht damit aus, was alle an Bord denken! Wer hätte gedacht, dass es so schwierig wird Abschied von der Donnerwetter Daisy zu nehmen! Und ehrlich gesagt, wer hätte gedacht, dass dieser Urlaub so harmonisch verlaufen wird! Wir haben uns vor der Reise sehr intensiv mit dem Thema „Segeln mit Kindern“ auseinander gesetzt. Empfohlen wurde uns die einzelnen Etappen recht kurz zu halten, damit die Kinder sich nicht langweilen, denn denen geht es ja doch eher um das Ziel als um das Segeln. Wir hatten uns „Notfallpläne“ zurecht gelegt, falls die Kinder sich gegenseitig auf dem engen Raum an die Gurgel gehen würden oder falls das Segeln einem der dreien überhaupt nicht gefallen würde. All das brauchten wir nicht. Gestritten wurde in den vierzehn Tagen fast gar nicht, und das obwohl wir auf 32 Fuß lebten und keine Spülmaschine hatten. Langeweile trat auch nicht auf. Die Kinder wussten sich immer irgendwie zu beschäftigen. Natürlich haben sie auch jeden Hafentag genossen, aber über Langweile während eines langen Schlages hat sich keiner der dreien beklagt. Und nun sind alle traurig, dass es nicht noch zwei Wochen sind. Beim Erreichen der Ansteuerungstonne Fehmarnsund müssen wir die Segel einholen. So geht es mit Motorantrieb unter der Fehmarnsundbrücke hindurch. Es herrscht viel Verkehr im Fahrwasser.Viel schneller als es uns lieb ist erreichen wir Heiligenhafen.




Das Anlegen klappt hervorragend. Und wir teilen die Aufgaben für das Packen ein. Melanie und Lara packen die Sachen aus den Schränken in die Taschen. Julian und Markus transportieren die Taschen ins Auto und verstauen alles sicher. Pia hilft überall ein bisschen mit. Als das Schiff leer geräumt ist, geht es noch zum Tanken. Zu blöd nur, dass wir natürlich alle Regenjacken tief im Auto verstaut haben. Denn kurz vor der Tankstelle fängt es an zu gießen. Bindfädenweise kommt es vom Himmel und wir sind alle durchnässt. Nach dem Tanken und kurz vor unserem Liegeplatz ist der ganze Spuk vorbei und es ist wieder trocken. Na, besten Dank auch! Wir melden uns zur Bootsübergabe an. Der Bootsmann kommt, wir gehen alles in Ruhe durch und verabschieden uns von der Charterbasis.



Wir bringen das Auto zum Parkplatz. Eine riesige, längliche, dunkle Regenwolke zieht auf. Es wird immer dunkler mitten am Tag. Das Tageslicht wirkt gelblich und irgendwie unwirklich. Die Szenerie erinnert stark an einen Katastrophenfilm. Sehr unheimlich!



Wir laufen schnell zum Alten Salzspeicher. Das ist nämlich das ultimative Restaurant für uns – Steak- und Pfannekuchenhaus! Wir haben Glück und bekommen noch einen Tisch. Besser ist es nämlich einen Tisch vorzubestellen. Beim nächsten Mal sind wir schlauer. Das Essen ist sehr lecker. Und während wir in einem gemütlichen Gastraum sitzen, wird es draußen immer dunkler und beginnt heftig zu regnen und zu hageln. Als wir 1 ½ Stunden später den Alten Salzspeicher wieder verlassen, ist es trocken und kalt. Wir laufen rasch zum Auto und sind kurze Zeit später auf dem Weg nach Hause. Markus fährt die erste Hälfte der Strecke. Warum kommt uns 120 km/h eigentlich so schnell vor? Die Strecke ist frei, die Kinder schlafen, der Hund auch. Und nach dem Fahrerwechsel schläft auch Markus. Irgendwann wird Lara wach und leistet Melanie Gesellschaft. Wir überholen einen polnischen LKW und Lara bemerkt trocken, „Der hat ja gar keine Gastlandflagge gehisst!“ Die Straßen sind leer und wir kommen zügig durch. Mitten in der Nacht kommen wir zu Hause an. Ausgepackt wird aber erst morgen!




Kurzinfos zum Tag:
Start Marina Großenbrode
Ziel Heiligenhafen
Größere Kartenansicht
Distanz: 13 sm
Hafengebühr: entfällt, weil es der Heimathafen
der Donnerwetter Daisy ist
Duschen: sauber
Essen: Essen gehen im Alten Salzspeicher
es gibt Pfannekuchen und Steaks
Hafenbewertung: ***
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