Zeitraum: 20.07.2012 bis 03.08.2012
Revier: Ostsee, Fehmarn — Stralsund
Boot: Donnerwetter Daisy
Bavaria 32
Crew: Markus
Melanie
Julian
Lara
Pia


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Tag 1

Der Morgen beginnt sehr früh mit Zählen und Kontrollieren. Eine Checkliste nach der anderen wird abgearbeitet. Jeder bekommt etwas zu tun und Markus überwacht und erklärt alles. Um 7:30 Uhr kommt der Bootsmann zur Schiffsübergabe. Melanie bemängelt den Inhalt des Erste Hilfe Kastens, alle steril verpackten Sachen sind schon seit 2009 abgelaufen! Wir bekommen umgehend einen neuen Kasten. Ansonsten ist das Schiff in einem einwandfreien Zustand. Der Bootsmann verabschiedet sich, wünscht uns eine schöne Zeit und geht von Bord.



Nach einem ausgedehnten Frühstück erklärt Markus die Funktion und Bedienung der Sicherheitseinrichtungen. Melanie, Julian, Lara und Pia lernen die Rettungsinsel, Rettungsringe und -leinen, Pyro-Notsignale, Lenzpumpen, Absperrhähne, Notpinne und Feuerlöscher kennen. Die Schwimmwesten werden verteilt und eingestellt. Und wir besprechen einige Regeln und Verhaltensweisen. Die Bedienung der Toilette wird ebenfalls geübt und die Fragen 'Was darf da rein und was nicht?' ausführlich erörtert.



Wir holen uns aktuelle Wetterinformationen ein. Es ist heute recht frisch, gerade mal 14°C und so ziehen wir uns warm an. Fee stört das natürlich nicht, denn sie hat ein dickes Fell. Sie bewegt sich sehr vorsichtig an Deck, aber schon weit weniger ängstlich als noch gestern Abend. Da es unter Deck natürlich recht eng ist und es wenig Lauffläche gibt, liegt sie am liebsten im Cockpit auf dem Boden, mit der Schnauze im Niedergang. So schaut sie uns zu, wie wir das Geschirr spülen und alles gut verstauen. Markus ruft Melanie an Deck, erklärt die verschiedenen Leinen, die Bedienung der Winschen und den Ablauf beim Ablegen. Während wir da also so stehen, macht sich ein paar Schiffe weiter eine Crew zum Ablegen bereit. Wir wollen sie beim Ablegen beobachten um von ihnen zu lernen. Das Schiff zieht rückwärts aus der Box, stoppt in der Gasse auf und fährt vorwärts – allerdings zu früh, kommt zu weit an die Boxen heran und rammt mit dem Ankergeschirr den Bugkorb einer anderen Yacht, die ,anders als wir, mit dem Heck zum Steg liegt. Auf dieser Yacht findet gerade die Bootsübergabe statt. Der Skipper und der Bootsmann hechten zum Bug und begutachten den Schaden, während die Verursacher einfach weiterfahren!
Okay, aus Fehlern kann man auch lernen! So werden wir das hoffentlich nicht machen! Wir besprechen mit den Kindern unser Ablegemanöver. Der Wind weht mit 4 Bft. aus West. Auf dem Steg hilft uns ein Segler mit dem Lösen der Vorleinen. Dann geht es langsam rückwärts aus der Box. Wir bekommen eine Heckleine nicht sauber vom Dalben und so muss Markus noch mal etwas vorziehen. Dabei packt der Wind die Donnerwetter Daisy und drückt sie in die andere Richtung weg. Tief durchatmen, Ruhe bewahren, Rückwärtsgang wieder rein und dann eben rückwärts aus der Gasse raus bis ins breitere Fahrwasser. Dort können wir nun den Vorwärtsgang einlegen und aus dem Hafen tuckern. Oh man, ist das Fahrwasser eng!
Im Bereich der Dalben vor Heiligenhafen übernimmt Melanie das Ruder. Sie tastet sich langsam heran, lernt das Boot kennen, fährt vorwärts, rückwärts und Kreise. Dann geht es nördlich Richtung Fehmarn und wir setzen zunächst nur die Genua, da der Wind noch etwas zugelegt hat. Der Wind legt noch weiter zu, die Wellen werden höher und ruppiger (wie immer im Fehmarnsund bei Westwind). Wir rollen die Genua wieder ein, starten den Motor und nehmen Kurs auf die Fehmarnsundbrücke.



Um 14 Uhr erreichen wir die Marina Burgtiefe. Wir sind alle durchgefroren und leicht seekrank (zumindest Melanie und die Kinder). Eine dicke Regenfront ist aufgezogen und bringt leider noch immer viel Wind mit sich. Und so kommt es, dass unser erstes Anlegemanöver völlig verpatzt wird. Dreimal fahren wir erneut an und liegen dann quer in drei Boxen. Es regnet mit der Weile in Strömen! Na super! Mit der tatkräftigen Hilfe eines Seglerpaares kommen wir aus dieser ungünstigen Lage wieder frei und liegen um 14:30 Uhr endlich fest in der Box. An dieser Stelle noch mal ganz herzlichen Dank für die spontane Hilfe an die beiden (uns leider unbekannten) Segler!



Nach zwei Stunden Pause (verbracht mit Lesen, Essen und Schlafen) brechen wir zu einem Erkundungsrundgang auf. Fee freut sich besonders über das Spiel Hol-den-Ball. Wir bummeln am Strand entlang und dann zwischen den hässlichen Hochhäusern wieder zurück zum Hafen.



Ein leckeres Essen, von Markus und Julian gekocht, und ein gemütlicher Abend sorgen für einen guten Tagesabschluss.



Kurzinfos zum Tag:
Start Marina Heiligenhafen
Ziel Marina Burgtiefe
Größere Kartenansicht
Distanz: 11,5 sm
Hafengebühr: 13€, +2€ Strom, Wasser inkl.
Duschen: per Marken 1€ je Stück,
Zugang per Zahlencode
Essen: Bratkartoffeln, Bauchfleisch
Hafenbewertung: **
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