Zeitraum: 23.07.2016 bis 07.08.2016
Revier: Mittelmeer, Rom, Italien — Marseille, Frankreich
Boot: eMMa
Moody 44
Crew: Markus
Melanie
Pia
Klaus


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Tag 9

Markus weckt Melanie etwas eher, da er aufgrund der kühleren und sehr feuchten Luft starke Gelenkschmerzen hat. Über dem Festland sind Gewitter erkennbar. Immer wieder blitzt es und ganz in der Ferne ist auch ein leichtes Donnern zu hören. Der Wind dreht immer weiter. Nun kommt er aus SW mit 8-11 kn. Eigentlich optimale Segelbedingungen, aber leider kann immer noch kein direkter Kurs angelegt werden. Melanie weckt Markus zum Wachwechsel um 04:15 Uhr und fällt anschließend sofort in einen tiefen Schlaf, der erst um 7 Uhr mit einem weiteren Wachwechsel beendet wird. Eine Dreiviertel Stunde später sichten wir zum ersten mal Wal-Blas. Erst haben wir es nur gehört, dann auch gesehen. Es is ein unglaubliches Gefühl zu wissen, dass diese riesigen Tiere sich in greifbarer Nähe befinden. Auf der einen Seite möchten wir natürlich welche in freier Natur sehen, auf der anderen Seite sollen sie sich aber bitte weit genug von uns fern halten. So eine Kollision mit einem Wal ist für beide Beteiligten nicht ungefährlich. Um 08:45 Uhr passieren wir zuerst eine rote Stangentonne, dann kommt eine gelbe Tonne in Sicht, aber beide sind in unseren Karten nicht verzeichnet. Wir lassen sie weiträumig auf Backbord liegen. Der Wind pustet aus SW und laufen unter Vollzeug mit 4,9 kn fast passend auf unser Ziel zu. Um10:00 Uhr übernimmt Markus wieder das Ruder. Im Laufe seiner Wache muss er den Motor starten, da der Wind wieder einschläft. Melanie freut es ein wenig, denn endlich ist es mal nicht nur in ihrer Wache so. Der Rest der Crew beschäftigt sich mit Lesen, aufs Wasserschauen und Gedanken nachhängen. Pia hat echt angefangen dicke Bücher zu Lesen! Der Wachwechsel erfolgt im üblichen drei Stundentakt. Immer wieder übernehmen auch Pia und Klaus das Ruder. Um 14:25 Uhr können wir endlich wieder Vollzeug und den Motor ausmachen. Bei einem SW Wind von 8-10 kn pflügen wir mit 6,4 kn auf einem Amwindkurs durchs Wasser. In Markus Wache lassen wir um 16:15 Uhr in der Bucht vor Cannes den Anker fallen. Der Ankergrund ist ganz okay, aber ständig sausen irgendwelche Jetskis der Megayachten durch die Bucht. eMMa rollt dementsprechend vor sich hin. Markus und Melanie gehen noch einkaufen, was sich als gar nicht so einfach entpuppt. Wir haben extra im Internet nach einem Supermarkt recherchiert, der auch am Sonntag geöffnet hat. Erst nachdem wir zwei Passanten nach den Weg gefragt haben, stehen wir endlich vor einem offenen Supermarkt. Wir laufen durch die Straßen zurück zum Strand, wo unser Beiboot auf uns wartet. Besonders Melanie ist enttäuscht, denn bisher können wir nichts schönes an Cannes entdecken. Die Stadt hat keinen Charme, keine alten Gebäuden, dafür aber leider große und starkbefahrende Straßen, Hotelkomplexe direkt am Strand in 80er Jahre Plattenbauweise gefertigt. Also hässliche Betonklötze. Außer völlig überteuerte Strandlokale und Hotelrestaurants findet man auch kein nettes Restaurant. Melanie ist traurig, denn eigentlich hatten wir geplant zur Feier ihres Geburtstages, den wir ja auf See verbracht haben, zusammen essen zu gehen. Schweren Herzens verschieben wir das auf die nächste gute Gelegenheit. Zurück an Bord versuchen wir etwas zu entspannen. Am Abend verschwinden zwar die Jetskis, dafür werden sie von lauter Musik der Schicki-Micki-Lokale drumherum und dem Lärm eines nächtlichen Autorennens auf der ausgebauten Küstenstraße abgelöst. Hier wird die Nacht zum Tag gemacht. Das ist nichts für uns. Hier bleiben wir keine weitere Nacht.






Kurzinfos zum Tag:
Start Bucht von Saint Florent, Korsika, Frankreich
Ziel Cannes, Frankreich
Größere Kartenansicht
Distanz: 138,4 sm
Ankerplatzbewertung: *
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