Zeitraum: 24.06.2016 bis 09.07.2016
Revier: Mittelmeer, Preveza, Griechenland — Rom, Italien
Boot: eMMa
Moody 44
Crew: Markus
Melanie
Lara


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Tag 10

Melanie erwacht nach einer guten Nacht mit reichlich Schlaf. Sie geht leise an Deck und genießt die Morgenruhe über der Ankerbucht, als ihr Blick auf unser Heck fällt. Halt, stopp! Wo ist unser Beiboot? Unser Dinghy ist weg! Innerhalb kürzester Zeit ist es mit der Ruhe vorbei. Wir machen uns auf die Suche. Suchen den Strand mit dem Fernglas ab, denn vielleicht hat sich das Seil ja gelöst und es ist an den Strand gespült worden. Aber dort ist es nicht zu finden. Nach einem weiteren Blick in die Runde fällt uns auf, dass unser Dinghy an der Nachbaryacht hängt. Ein Blick ins Fernglas bestätigt unseren Verdacht. Es folgt eine wort- und gestenreiche Kommunikation auf Deutsch, Englisch und Italienisch. Nach viel hin und her kommt heraus, dass der Nachbar es sich einfach mal ausgeliehen hatte. Der Grund bleibt uns verborgen, da sich durch die mangelhafte Kommunikationsfähigkeit auf Englisch die Aufklärung der Sachlage als sehr schwierig erweist. Nachdem unser Dinghy nun wieder da ist, wird bei uns an Bord erst einmal gefrühstückt. Danach besuchen wir Dennis und Alejsandra auf ihrem Katamaran, einer Lagoon 41. Wir haben noch nie einen Katamaran von innen gesehen. Auf der Boot Düsseldorf waren das nicht die Objekte unserer Begierde und meistens waren die Warteschlangen der Besucher auch sehr lang. Das Platzangebot auf so einem Katamaran ist wirklich sehr riesig. Trotzdem fühlen wir uns auf eMMa sehr wohl und würden sie nicht eintauschen wollen. Zudem ist der Besuch bei den beiden der erste Kontakt zu Menschen, die aktuell auf Langfahrt sind. Wir hatten ja schon Kontakt zu Leon Schulz und haben das Blauwasserseminar in Düsseldorf auf der Boot besucht, wo viele Weltumsegler sehr gute Beiträge vorgetragen haben, aber mit Menschen, die jetzt gerade unterwegs sind, hatten wir bisher noch keinen Kontakt. Wir löchern die beiden mit unseren Fragen und sie beantworten sie uns geduldig. Unser Rückweg wird durch Probleme mit dem Außenborder erschwert. Dennis ist so lieb und schleppt uns ab. Zurück an Bord versuchen wir dem Außenborderproblem auf die Spur zu kommen. Markus hat den Fehler schnell gefunden, Melanie hat den Benzinhahn nicht aufgedreht. Nachmittags kommen die Dennis und Alejsandra dann zu uns an Bord und bewundern überrascht das Platzangebot auf eMMa. Am späten Nachmittag gehen wir Anker auf und segeln die kurze Strecke bis nach Lipari rüber. Genauer gesagt geht es nach Havanna Beach, der angeblich einer der schönsten Ankerplätze Italiens sein soll. Geankert wird hier auf 5 m Wassertiefe. Wir stecken 30 m Kette, schnorcheln, tauchen und stellen dabei fest, dass unser Roapcutter sehr gute Dienste geleistet hat. Die Reste unserer Leine an der Badeleiter konnten wir nur noch von der Welle abschneiden. Wenn wir schon mal so klare Sicht haben, nutzen wir das auch und loten Wassertiefe und Kieltiefe per Hand aus. Nun sind wir uns sicher - unser Tiefgang beträgt 1,60 m. Über Schönheit lässt sich ja bekanntlich streiten. Das Wasser ist sehr schön türkis, aber es verfügt leider über keinerlei Leben. Unter dem Boot findet sich ausschließlich tote Sandfläche und kaum Fische. Der Ankerplatz ist sehr rollig, obwohl kaum Wind herrscht. Tagsüber fahren aber ständig kleine Fähren und Touristenboote um uns herum. Nachts wird es deutlich ruhiger. Trotzdem sind wir uns einig, dass die Bucht auf Vulcano wesentlich schöner war.




Kurzinfos zum Tag:
Start Vulcano, Liparische Inseln
Ziel Havanna Beach, Lipari, Liparische Inseln
Größere Kartenansicht
Distanz: 6,3 sm
Ankerplatzbewertung: **
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